Hänsch erprobt als erstes Unternehmen zukunftsweisende Technologie zur Produktionsprozessoptimierung auf dem Forschungsserver der Hochschule Osnabrück

Maximale Transparenz durch ganzheitliche Digitalisierung der Fertigungsplanung 

Die Digitalisierung schreitet immer weiter voran, so auch beim Warnsystemhersteller Hänsch aus dem emsländischen Herzlake. Um stetig steigenden Kundenanforderungen und einem wachsenden Auftragsvolumen unter gleichbleibend hoher Qualität nachzukommen, ist es ein Bestreben des mittelständischen Unternehmens komplexer werdende Produktionsprozesse so effizient wie möglich zu gestalten.

Im Rahmen seiner Bachelorarbeit analysierte der duale Wirtschaftsinformatikstudent, Marcel Jaeckel, in Kooperation mit dem Campus Lingen, die Umsetzung eines Manufacturing Execution Systems (MES) samt einem digitalen Leitstand. Damit kann die gesamte Fertigungsplanung und -steuerung in Echtzeit abgebildet werden. 

„Aufgrund mehrerer Insellösungen, die von unterschiedlichen Mitarbeitern intensiv verwaltet werden, fehlte uns bislang eine umfassende Planungsübersicht. Einige Daten konnten gar nicht oder nur bedingt erfasst werden. Daher sah die Geschäftsführung Handlungsbedarf“, erläutert der Student der IT-Abteilung.

Eine transparente Darstellung durch das MES ermöglicht es auf einer aktuellen, nahezu personenunabhängigen Datengrundlage, Informationen zu verarbeiten, Ressourcen optimal aufeinander abzustimmen und potentielle Probleme, wie beispielsweise Maschinenstörungen, Material- oder Personalmangel, frühzeitig zu erkennen sowie zielgerichtet gegenzulenken. Laut Heiko Bonn, Account Manager bei MPDV Mikrolab, „wird darüber hinaus eine flexible Bündelung von Fertigungsaufträgen und damit einhergehend eine Verkettung des Materials auf einer einheitlichen Oberfläche generiert.“ Langfristig werden finanzielle und materielle Einsparungen zu verzeichnen sein.

Der Campus Lingen stellte Jaeckel, wie künftig allen anderen Studenten und ihren Arbeitgebern, zur Erprobung des MES einen der derzeit modernsten Server Europas zur Verfügung. Insbesondere kleineren und mittelständischen Firmen wird so der kostspielige, risikobehaftete Einstieg in die Digitalisierung der Fertigungstechnik erleichtert. „Deutschlandweit bieten nur zwei weitere Hochschulen eine derart technisch umfassende Installation an“, sagt Prof. Wolfgang Arens-Fischer, Studiendekan des IDS, stolz. Er hält die Verzahnung von Forschung und Lehre, aber auch den Transfer der Ergebnisse in die unternehmerische Praxis für äußerst wichtig.

Der Einsatz des Servers wird der Hochschule Osnabrück in den nächsten Jahren etwa 150.000 Euro kosten. 100.000 Euro davon investiert die Firma MPDV Mikrolab in die Software, Dell Technologies 10.000 Euro in die Hardware, msg bis zu 40.000 Euro in Wartung und Administration. „Wir sind dankbar, dass wir als erstes Unternehmen von dem Angebot erfolgreich profitieren konnten. Die Erprobung eines MES mit unseren individuellen Daten zeigte deutlich die Potentiale auf, die durch die weitere Digitalisierung der Fertigung erhoben werden können“, erörtert Jaeckel.

Zur Präsentation erster Anwenderergebnisse, waren Vertreter der Projektbeteiligten zu Gast bei Hänsch. Nach einer Unternehmensvorstellung, einschließlich einer persönlichen Begrüßung des Gründers und Aufsichtsratsvorsitzenden Hans-Jürgen Hänsch, führten die Geschäftsführer Christian Gehring und Ludger Dopp durch die Produktionsstätte, den Versand sowie die Entwicklung. Andreas Paschke, Dozent am Osnabrücker Institut für duale Studiengänge (IDS) und Leiter des MES Competence & Solution Centers, zeigte sich beeindruckt „von den modernen blitzsauberen Arbeitsplätzen sowie einer spürbar hohen Identifikation der Mitarbeiter mit den Produkten und dem Unternehmen.“

Im Anschluss an den Betriebsrundgang ging die Gruppe zu einer offenen Diskussionsrunde über. Alle Beteiligten waren sofort im Einklang über den praktischen Nutzen des MES. Zur weiteren Implementierung wurden modulare Herangehensweisen beleuchtet, sodass das gesamte System mit der Fertigung von Hänsch skalieren kann. „Wir möchten mit der Digitalisierung voranschreiten, primär um uns zu verbessern, Produktionsprozesse zu vereinfachen, maximale Transparenz zu schaffen und trotz unserer hohen Produktvariantenvielfalt schnell auf kurzfristige Änderungen reagieren zu können“, fasst Gehring die Ziele des Unternehmens zusammen.

Um die nächsten Schritte festzulegen und die Kooperation am Forschungsprojekt mit den Herstellern fortzuführen, sind bereits weitere Gespräche in Planung. „Einen Hidden Champion wie Hänsch als Customer Success Story in unser Portfolio aufnehmen zu dürfen wäre großartig, denn unsere Kunden schätzen Ihre qualitativ hochwertigen individuellen Lösungen. Wir würden uns sehr über eine weitere Zusammenarbeit freuen“, verabschiedet sich Andreas Ertel, Berater bei Dell Technologies, begeistert von dem Werksbesuch.


Das Foto zeigt von links nach rechts (zur vergrößerten Ansicht anklicken):

Lisa Vorwerk (IT-Achse), Sebastian Greiving (IT Leiter Hänsch), Prof.Dr.-Ing. Wolfgang Arens-Fischer (Hochschule Osnabrück), Andreas Ertel (Dell Technologies), Ludger Dopp (Geschäftsführer Hänsch), André Kleinebrinker (msg systems AG), Andreas Paschke (msg systems AG), Marcel Jaeckel (dualer Wirtschaftsinformatikstudent Hänsch), Heiko Bonn (MPDV Mikrolab), Christian Gehring (Geschäftsführer Hänsch)

 

Weitere Impressionen vom Werksrundgang: